Hermann Bär ist urbaner Tänzer mit Schwerpunkt Breaking und seit 2015 als professioneller Tänzer in Tanztheaterproduktionen zu sehen. „break the wheel“ ist seine erste Soloarbeit als Choreograf und Tänzer, die er im Rahmen einer Künstlerresidenz bei ARTbewegt e.V. entwickelt hat. In den vergangenen Jahren beschäftigte er sich intensiv mit der Gesellschaftskultur Japans und im speziellen Tokyos, die von starken Gegensätzen geprägt ist: beispielsweise haben im öffentlichen Leben einheitliche Kleidungsnormen einen hohen Stellenwert, die in jedem Fall eigehalten werden müssen, doch gleichzeitig gilt Tokyo als Fashionmetropole – auch in der urbanen Kulturszene – die stark individuell ausgeprägt ist. Die urbane Tanzszene, mit der Hermann Bär über ein Jahr hinweg arbeitete, inspirierte ihn dazu, die ambivalenten Gesellschaftsstrukturen choreografisch zu verarbeiten. Er beschäftigt sich in seinem Stück mit den sichtbaren aufgezwungenen Symbolen, die im Privatleben keine Rolle mehr spielen und dem Versuch, die individuelle Zugehörigkeit durch Extreme auszudrücken.